Marcello Fera > Sancte Michael
Andrea Cavarra > Feuerspeier
Martina Marini > Tanz
Andrea Favari > Stimme
Werner Gasser > Video
Quartetto Fera
Marcello Fera > Violine
Riccardo Crocillo > Klarinette
Orit Messner > Violoncello
Sirio Restani > Keyboard
Der Anlass zu diesem Stück wurzelt im Gefühl, dass der immer schnellere Zerfall von Kulturen und Ideologien, der unsere Epoche charakterisiert, die Zeit einleitet, in der Gut und Böse ihr wahres Gesicht zeigen. Der Blick wendet sich sofort auf die zahlreichen Orte, die dem Erzengel Michael geweiht sind und die oft eine grandiose Faszination ausüben.
Sancte Michael ist ein von Marcello Fera vertontes Werk für Bariton, vier Instrumente, eine Tänzerin und einen Feuerspucker, das auf die Abendmesse zum Fest des Hl. Michael anspielt. Es ist für das Werk charakteristisch, die Morphologie der Orte durch Lichtspiele und Videoprojektionen in die Performance einzugliedern, sodass auf weitere Details des Bühnenbildes verzichtet wird, die man nicht vor Ort findet. Die Instrumente und der Sänger sind strahlenförmig auf fünf Podesten angeordnet und grenzen so den Bühnenraum ab, in dem die Tänzerin und der Feuerspucker auftreten. Die vier Musiker tragen verschiedenfarbige Kleider und spielen anfangs solistisch, jeder im Bereich eines eigenen klanglichen Zentrums, um eine chromatische und akustische Darstellung der vier “Lebenden” zu ermöglichen, einer antiken Symbologie, die den meisten als den vier Evangelisten zugehörig bekannt ist: Adler, Stier, Löwe, Mensch/Engel. Der Sänger erfüllt gleichzeitig die Funktion des Erzählers und des Betenden und singt den Text der Parabel, der über längere Passagen auf einzelne Silben verdünnt wird, jedoch in einigen Schlüsselszenen wiederum verständlich wird.