Veronika Riz . DO SO CE
> Jopas
Heimat ist da, wo die Freunde sind. Und wenn man neu an einem Ort ist, dann sucht man sich dort so schnell wie möglich neue Freunde. Drei Tänzer mit japanischem, deutsch-rumänischem, portugiesischem und holländischem Hintergrund sind für zwei Monate in Südtirol und suchen nach Kontakten. Nach den typischen Verhaltensweisen, die Ihnen Zugang zu den Menschen vor Ort liefern könnten. Und sie hören sich auch bei den anderen Fremden um, bei denen, denen es gelungen ist oder die schon seit längerem versuchen, in Südtirol heimisch zu werden und die dabei sehr unterschiedliche Wege beschritten haben.
Ein Fest ohne geladene Gäste - so beginnt das neue Stück JOPAS der Südtiroler Choreographin Veronika Riz. Die Tänzer feiern mit sich und ihren imaginären Besuchern, die eine Mischung aus Erinnerungen an reale Begegnungen und reiner Imagination der Tänzer darstellen. Ausgehend von Videointerviews mit Zugewanderten und Einheimischen entwerfen die Tänzer ein facettenreiches Bild der unterschiedlichen Bewohner Südtirols, verwoben mit ihrer eigenen Wahrnehmung. Klischees verbinden sich mit Unerwartetem, Fakten mit flüchtigen Vorurteilen, es entsteht ein Mosaik unterschiedlichster Heimatbilder.
Mit tänzerischen Mitteln erforscht JOPAS das Verhältnis der Gäste zueinander, in wie weit die älteren Traditionen sich mit den Lebensweisen der Zugewanderten vermischen oder ob letztendlich jeder doch nur sein eigenes Leben führt.
Veronika Riz hat in den letzten Jahren in vielen Inszenierungen mit Tänzern aus unzähligen Ländern zusammengearbeitet. Die daraus gewonnene Offenheit und der geschulte Blick für kulturell geprägte Bewegungsabläufe und Körpersprachen ermöglichen es, eine eigene Tanzsprache für die Konfrontation verschiedener Kulturen zu finden. JOPAS setzt sich zum Ziel, die vielfältigen Strategien der Integration aufzuspüren und gemeinsam mit den Tänzern und dem Musiker Ulrich Troyer nach unerwarteten Möglichkeiten zu suchen, wo in einem von Hubert Kostner definierten Raum eine neue Form des Austauschs entstehen könnte.
Regie & Choreographie: Veronika Riz
Mit und von: Anca Huma, Kanae Kikuta, Carolina Ramos, Ruben Reniers
Musik: Ulrich Troyer
Bühne: Hubert Kostner
Dramaturgie: Jens Dietrich
Lichtkonzept: Fakultät für Design und Künste, Freie Universität Bozen
Kostüme: Johanna Barski
Produktionsleitung: Ilka Rümke / ehrliche arbeit - freies Kulturbüro
Technischer Leiter: Barbara Westermann
Regieassistenz: Britta Pudelko
Produktionsassistenz: Sara Cappello
Photo: Isabelle Riz
Kamera: Martin Prast
Sound & Video Editing: Stefano Bernardi
Die Produktion der Veranstaltung ist gefördert von:
AUTONOME PROVINZ BOZEN - PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO / AUTONOME REGION TRENTINO SÜDTIROL - REGIONE AUTONOMA TRENTINO ALTO ADIGE / STIFTUNG SÜDTIROLER SPARKASSE - FONDAZIONE CASSA DI RISPARMIO / SÜDTIROLER SPARKASSE - CASSA DI RISPARMIO / GEMEINDE BOZEN - COMUNE DI BOLZANO / WEINGUT ALOIS LAGEDER
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